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NSF mit holprigem Saisonstart

Einen ersten Vorgeschmack für eine schwere Saison als Titelverteidiger bekamen die Sportfreunde gleich zu Beginn in Mahlsdorf serviert. Auf ihrem alten Kunstrasen, aufgepeppt mit massenweise grünem Granulat, zog sich die Eintracht von Beginn an zurück um den Gästen einfach nur das Spiel zu vermasseln. Jedoch erst mal mit wenig Erfolg. Denn schon in der 2. Minute passte Tommi Schirm auf Totti Priltz, der noch ein paar Schritte druckvoll nach vorne stürmte und mit einem humorlosen Spannschuss das Neuköllner 0:1 erzielte. Danach ergab sich kein anderes Bild auf dem Spielfeld. Die Eintracht beschränkte sich auf Schadensbegrenzung und die Sportfreunde machten das Spiel. Tommi Knuth und Ralle Fröhlich scheiterten dabei frei vor dem Mahlsdorfer Keeper Knöffel, der mit seinen schnellen Reflexen den Einschlag verhinderte. Bis auf eine kurze Halsketten-Diskussion zwischen Sportfreund Knuthe und dem Halsschmuck-Kritiker Mideraczyk, seines Zeichens der Schiri, ergaben sich in der ersten Halbzeit keine weiteren Höhepunkte an der Melanchthonstraße.

Nach dem Pausenpfiff zeigte sich dann ein anderes Bild. Die gastgebende Eintracht wurde mutiger und rückte den Rothemden aus Neukölln etwas mehr auf den Pelz. Dadurch entstanden den Sportfreunden mehr Räume und einige Überzahlsituationen, die allerdings allesamt unkonzentriert ausgelassen wurden. Erst Bello Baeskow brach nach einem Querpass von Käpt`n Kippel den Bann und drosch das Leder in der 50. Minute zum 0:2 in die Mahlsdorfer Maschen. Etwas zu entspannt gingen die Neuköllner Gäste die unmittelbar nächste Minute 51 an. Ein Mahlsdorfer konnte sich bis fast auf die Neuköllner Grundlinie durchtanken und loppte den Ball über Freund und Feind Richtung zweitem Pfosten, an dem der ziemlich verwaiste Mahlsdorfer Bauer nur auf sein 1:2-Kopfballtor warten brauchte. Eine komplett übertölpelte Neuköllner Abwehr bekam ab jetzt mehr zu tun als ihr lieb war. Auch das Spiel nach vorne blieb aus Neuköllner Sicht ohne den letzten Biss, während die Mahlsdorfer nun Morgenluft schnupperten. In einer Kontersituation sah der Schiri ein Handspiel des Eintracht-Stürmers und pfiff ihn zurück. Dieser netzte noch schnell ein, bevor auf der Gastgeberseite alle bekannten Verschwörungstheorien der Weltgeschichte bemüht wurden um die Ungerechtigkeit dieser Schiedsrichterentscheidung zu kritisieren. Es half nichts. Es blieb bei der Neuköllner 1:2-Führung. Aber Einen hatten die Gastgeber noch auf Lager. Im Zuge einer Schlussoffensive und einem daraus resultierendem Getümmels vor dem Tor der Sportfreunde, kam ein Eintrachtler zum strammen Schuss aufs Tor. Diesmal konnte aber auch der NSF-Goalie noch mal einen Reflex auspacken und den Ball gegen den Innenpfosten lenken, von wo er auf der anderen Seite an den dort stehenden wie überraschten Neuköllnern und Mahlsdorfer vorbeiflog. Dann pfiff, der seinem Namen als Unparteiischer alle Ehre machende, Schiri Mideraczyk die Partie bald darauf ab.

Ein schwerer erster Gang war das für die Sportfreunde. Sie hatten weit mehr Spielanteile und Torchancen, machten daraus aber zu wenig. Das hätte am Ende auch ins Auge gehen können. Aber es war halt der erste Spieltag und in Mahlsdorf hingen die Trauben für die Neuköllner eigentlich immer ziemlich hoch.               MM