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NSF gibt nicht auf und holt sich den Dreier

Die Lichtenrader Gastgeber hatten sich was ausgedacht. Nachdem es auf ihrer eigentlichen Bonsai-Ausgabe eines Spielfeldes zuletzt suboptimal lief, verlegten sie das Spiel auf die Normalmaße eines halben Fußballplatzes. Darauf präsentierten sie sich enorm Abwehrstark, überließen ihrem Neuköllner Lieblingsgegner allerdings wie gewohnt die Initiative um sich die im Konterspiel hoffentlich bietenden Räume zu nutzen. Die Sportfreunde dagegen versuchten es wie üblich, mit schnellem, offensivem Kombinationsfußball. Bis in den Lichtenrader Strafraum hinein klappte das ganz gut. Der letzte Pass gelang jedoch nie so richtig erfolgversprechend. Die Gastgeber störten sehr erfolgreich und das Neuköllner Zielwasser schien eher zimmerwarm zu sein. So deutlich gingen die Murmeln neben oder über die Kiste. Was trotzdem drauf kam landete beim gut aufgelegten LBC-Keeper. Die Gastgeber kamen ihrem Ziel da schon erheblich näher. In der größten Szene für die Lichtenrader konnte Sportfreund Voigt den Ball noch gerade so von der Linie kratzen. Dann roch in einer weiteren Szene der NSF-Goalie, dass der vor ihm stehende Lichtenrader die Pille durchlassen würde und bekam seine Finger noch an den Ball. Und einen durch die Neuköllner Abwehrbeine, gegen seine Laufrichtung platzierten Schuss, bekam der Mann mit den Handschuhen auch noch gerade so zu fassen. Dann erklang auch schon der Halbzeitpfiff des bis dahin perfekt unscheinbaren Schiris.

Nach dem Päusschen hielten die Gastgeber zunächst weiter gut dagegen. Zu Torabschlüssen kamen sie hingegen nicht mehr. Die Kraft verließ die Lichtenrader zusehend und das Verletzungspech kam hinzu. Der Spielverlauf glich immer mehr dem Spiel auf ein Tor. Und zwar auf das der Gastgeber. Das Schussglück wollte sich aber auf der Neuköllner Seite einfach nicht einstellen. Zwischenzeitlich bremste der Unparteiische auch mal einen Gegenangriff der Gastgeber versehentlich aus als er einfach im Wege stand und mit dem Boden Bekanntschaft machen musste. Ein zweiter Schiri hätte „Sperren ohne Ball“ gepfiffen aber es war ja keiner da. Und der verdatterte Unparteiische des Abends ( fast wie damals Legende Walter Eschweiler ) suchte erst einmal seine Fassung und überlies beiden Teams kurzzeitig die Spielaufsicht und –beurteilung. Einerseits lustig, andererseits wurde das aber auch von beiden Parteien in keiner Weise ausgenutzt. Sehr löblich. Im weiteren Spielverlauf versuchten die Roten mit zunehmend druckvollem Spiel die Entscheidung herbei zu führen. Doch nichts Entscheidendes wollte gelingen. Immer war ein Lichtenrader Körperteil im Wege, die Genauigkeit des Zuspiels lies zu wünschen übrig oder die Bälle rauschten knapp am Ziel vorbei. Dann aber kam es in der 59. Minute zum letzten Aufbäumen der Sportfreunde. Als Tommy Knuth den Ball perfekt von rechts vor den kurzen Lichtenrader Pfosten flankte und Steppel Vogel so wunderbar frei bediente, dass dieser den Ball passgenau zur 0:1-Entscheidung in seinen Bestimmungsort köpfen konnte. Na da war erst was los. Ganz Neukölln versank im Torjubel und Lichtenrade in Fassungslosigkeit. Nur noch ganz wenig Zeit stand jetzt auf der Uhr. Aber NSF lies LBC nicht mehr vor die eigene Hütte und der Spielleiter beendete die Partie. Großes Aufatmen war auf Neuköllner Seite zu spüren und ganz viel Diskussionsstoff zu verarbeiten. Warum erst jetzt, wieso nicht früher und überhaupt. Während dessen die Gastgeber die Welt nicht mehr verstanden. Aber so ist Fußball. Mal verliert man und mal gewinnen die Anderen.

Fazit … Die Sportfreunde bestimmten die Partie zwar zu meist. Aber die Gastgeber hatten durchaus Chancen die Partie für sich zu entscheiden. Vorwiegend in der ersten Halbzeit. Nach der Pause wendete sich das Blatt zu sehend zugunsten der Neuköllner. Zeitlich vielleicht ein wenig glücklich aber letztlich auch verdient, machten die Sportfreunde ihr Siegeskörbchen praktisch mit dem Schlusspfiff. Die Roten ließen sich nie hängen und kämpften bis zum Schuss um ihren Dreier. Das wurde belohnt aber auch sehr hart, mit viel Fleiß und Kampfgeist erarbeitet. So war der Sieg letztlich auch verdient.                     MM