Categories:

NSF schafft die Wende ganz kurz vor dem Spielende

Ein nasskalter Abend im hohen Berliner Norden, in Wartenberg, lud nicht gerade ein zu einem Fußballspiel. Die aus dem tiefen Süden lange angereisten Sportfreunde bekamen für den Abend gerade noch eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammen. Neun (!) Sportfreunde, die sonst regelmäßig zum Einsatz kamen, fehlten ihnen aus allen erdenklichen Gründen. Und trotz aller guten Vorsätze begannen die weitgereisten Neuköllner im Wartenberger Dauerregen äußerst unkonzentriert und ungenau im Passspiel. Schon nach 2 Minuten gab es die erste Quittung. Ein Ballverlust an der Mittellinie, ein Wartenberger im Sturmmodus auf den NSF-Goalie zu jagend, diesen umkurvend und das Körbchen zum 1:0 (2.Min.) machend. Danach fingen die Sportfreunde an die Wartenberger Abwehr zu umkreisen. Und der WSV stand gut hinten drin, während die NSF vorne zu wenig einfiel bzw. in der Rückwärtsbewegung wackelig wirkten. Aber zunächst mal wackelte die Wartenberger Torlatte, nachdem Sportfreund Weiland einen Kopfball gegen das Alu setzte. Dann brach die 22. Minute an und der quirligste WSVer bat die NSF-Abwehr zum Tanz. Kurz vor dem Gäste-Tor schob er den Ball in die lange Ecke und es stand 2:0 für den WSV. Kurz vor der Pause noch ein Gewühl vor dem Gastgebertor. Aber die mehrmaligen Stocherversuche der Sportfreunde endeten unter dem WSV-Keeper bzw. durch den Halbzeitpfiff.

In der NSF-Kabine vielen dann deutliche Worte der Teamleitung. Und mit diesen Worten im Ohr gingen die nun sehr entschlossenen Sportfreunde hinaus in den Regen und drückten die Gastgeber sofort in die eigene Hälfte. Pressing auf allen Positionen war nun das Mittel der Wahl. Fünf Minuten später stellte sich das erste Neuköllner Erfolgserlebnis ein. Sportfreund Weiland verlängerte einen Ball per Oberschenkel zu seinem Käpt´n Kippel, der den WSV-Keeper zum 2:1-Anschlusstreffer (35.Min.) keine Chance lies. Der Anfang war gemacht und die Wartenberger Gastgeber wurden in ihre Spielhälfte praktisch eingeschnürt. Der WSV wehrte sich mit Mann und Maus, hatte Glück bei einem Lattentreffer vom Sportfreund Audehm und einem Fehlversuch seines Sportkameraden Kosmala aus spitzem Winkel ans Außennetz. Die Gastgeber hatten längst angefangen durch ewige Ballholaktionen und unzählige Spielerwechsel Zeit zu gewinnen, da fiel endlich der 2:2-Ausgleich (53.Min.). NSF-Käpt´n Kippel hatte den Blick für das Anspiel auf Sportfreund Vogel, welcher wiederum vielumjubelt einnetzte. Weiteren Ungemach auf sich zukommend, verteidigten die Gastgeber ihr Tor zunehmend ruppiger. Für unrühmliche Höhepunkte sorgte ausgerechnet ihr technisch Versiertester, der Torschütze zum 2:0, als er erst hinter der Seitenauslinie NSF-Stallmeister Heinze abräumte, auf dem Spielfeld Sportfreund Lensinger im vorbeigehen den Ellenbogen in die Rippen rammte und dem nächsten Sportfreund Schirm in Tipp-Kick-Manier gegen das Schienbein trat. Drei rote Karten gegen ihn waren möglich aber der Schiri sah einfach nichts von alldem. Aber die Strafe für den WSV folgte auf dem Fuße. Drei Minuten vor Schluss flankte Sportfreund Schirm auf seinen vor dem Wartenberger Tor lauernden Kammeraden Vogel, der per Kopf die lange Torecke der Gastgeber anvisierte und den 3:2-Siegtreffer (53.Min.) für seine Sportfreunde machte. Damit hatten sich die Gäste selbst am Schopfe aus dem Sumpf gezogen sich den Sieg gesichert. Denn dem WSV fehlten in den allerletzten Minuten die Mittel um nochmal zurückzuschlagen.

Fazit … Nach der vorzeigbaren Leistung der Sportfreunde vor einer Woche in Mariendorf zeigten sie eine bedenkliche Form in Wartenberg, zumindest in Halbzeit eins. Irgendwie wackelig in der Abwehr und wenig Zielstrebig in der Angriffszone. Gut dass sie nur zwei Gegentreffer schlucken mussten. Die überaus dominante zweite Halbzeit reichte aus um den aufstrebenden Wartenberger deutliche Grenzen aufzuzeigen. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, der nötigen Zielstrebigkeit und dem erforderlichen Zielgenauigkeit im Fuß und Kopf, konnte der Spielverlauf umgebogen werden. Mit der nötigen Konsequenz von Beginn an wäre hier ein klarer, ungefährdeter und deutlicher Sieg möglich gewesen. Aber nein. An diesem Abend bedurfte es aber erst einer schläfrigen ersten Halbzeit und einer deutlichen Ansprache in der Halbzeitkabine um die zweiten Halbzeit endscheidend für sich zu gestalten.

Das muss gegen den kommenden Gegner Inter anders werden. Und um nur mal allen Träumern den Schlaf aus den Augen zu reiben. Inter liegt zwar auf Platz 9, OK. Aber Truppe schaffte es einmal sogar in Staaken 2:0 zu gewinnen. Halbzeit 0:0, 1:0-Führung gleich nach der Halbzeit und der finale Torschuss kurz vor dem Ende. Es bleibt zu hoffen, dass einige Sportfreunde aus dem großen Lager der Rekonvaleszenten zurückfinden auf den Platz. Eine konzentriert-fokuszierte Leistung auf dem Platz ist die unabänderlich erforderliche Voraussetzung für drei Neuköllner Punkte!                 MiMu