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NSF belohnt sich nicht

Das Spitzenspiel, er Spitzenreiter trat beim Tabellenzweiten an, fand an einem ungemütlich nasskalten Abend statt. Zudem setzte mit dem Anpfiff ein heftiger Schneeregen ein. Keine schönen Rahmenbedingungen für die trotzdem zahlreich erschienenen Zuschauer, die ihr Kommen nicht bereuen mussten. Denn es ereignete sich unglaubliches. Nicht ungewöhnlich, zogen sich die abwehrstarken Gastgeber sogleich zurück, mit dem Ziel des kontrollierten Spielaufbaus und überhaupt erst mal ins Spiel zu finden. Aber die Sportfreunde störten von Anfang alle Biesdorfer Bemühungen, nahezu auf dem ganzen Spielfeld. Und das zeigte Wirkung bei den Fortunen. Sportfreund Knuthe kam schon zu Beginn in eine vorzügliche 1:1-Situation mit dem Biesdorfer Keeper, traf aber leider nur den Torpfosten. Ralle Fröhlich lies einen Strich, knapp vorbei am Tor folgen. Die Neuköllner übten ununterbrochen Druck auf das Biesdorfer Tor aus. Der Fortunen-Keeper begann allmählich über sich hinaus zu wachsen. Oft genug bekamen seine Abwehrkammeraden noch irgendein Körperteil in die Schussbahn. Doch einmal kam es zu einer unsauberen Aktion im Biesdorfer Strafraum. Der Schiri hatte keine andere Wahl. Täter, Tatopfer und Tatort lagen zweifelsfrei im Strafraum. Ein Strafstoß wurde verhängt. Doch Neuköllns Käpt´n Kippel bekam das Leder nicht an dem inzwischen reichlich warm geschossenen Biesdorfer Keeper vorbei. Aber unbeeindruckt setzte sich der Sturm auf das Biesdorfer Tor fort. Alle Biesdorfer Bemühungen, sich aus der Neuköllner Dominanz zu befreien, fruchteten nicht. Und trotzdem kam es zu einem schmeichelhaften 0:0-Halbzeit-Zwischenstand.

Nach dem Pausentee setzten die Sportfreunde ihren Druck auf das Tor der Gastgeber fort. Schon bald kam es zum nächsten Pfostentreffer der Sportfreunde. Bello Baeskow, von Steppel Vogel bestens in Szene gesetzt, traf aus kurzer Entfernung den Innenpfosten, bevor sich die Kugel wieder vom Tornetz entfernte. Dann gab es wieder das gewohnte Bild. Die Sportfreunde spielten und spielten, schossen wann immer möglich. Aber das Runde wollte nicht ins Eckige. Die Biesdorfer Abwehrspieler hauten sich rein oder der Keeper verwehrte, teils mit unorthodoxen Reaktionen, sensationell den Einschlag. Zwischendurch pfiff dann aber auch mal der erste ernstzunehmende Schuss knapp am Tor der Sportfreunde vorbei. Dann kurz vor Schluss die vermeintlich erlösende 0:1-Führung der Sportfreunde. Käpt´n Kippel hatte einen Freistoß vor das Tor der Gastgeber bringen wollen, Biesdorfs Spielertrainer Wichmann bekam den Ball unglücklich ab und die Murmel landete in der kurzen Biesdorfer Torecke (88.Min.). Nach dem Wiederanstoß warf die Fortuna nochmal alles nach vorne und ganz Neukölln drosch die Bälle aus der eigenen Gefahrenzone. Kontrollierter Neuköllner Ballbesitz fand praktisch nicht mehr statt. Nicht durchgängig genug. In Minute 64 (!) kam es zu der Situation, die den Spielverlauf vollständig auf den Kopf stellte. Ein deutlich neben das Tor der Sportfreunde gespielter hoher Ball wurde von einem Fortunen artistisch vor das NSF-Tor zurückgelegt. Dort lauerte der pfiffige Biesdorfer Goalgetter Schickram, der sich den Ball zweifelsfrei und auch deutlich per Handspiel bestens vorlegte und ihn problemlos zum 1:1-Ausgleich einnetzte. Es gab nur eine Person auf und neben dem Spielfeld, die das nicht sah. Leider Gottes der Referee. Der zögerte kurz, kam ihm doch etwas komisch vor, entschied dann aber doch auf Tor, um nach dem Anpfiff abzupfeifen. Alle Sportfreunde waren konsterniert und alle Fortunen konnten ihr Glück kaum fassen. Auch das ist Fußball.

Fazit …Da dominieren die Sportfreunde den Tabellenzeiten auf dessen Geläuf nahezu durchgängig und schaffen es nicht die erhofften drei Auswärtspunkte einzufahren. Nach diesem Spielverlauf eigentlich unglaublich. Aber eine Saison ist lang und auch so was kann passieren. Entscheidend ist die Konstanz Spiele für sich zu entscheiden. Mal deutlich nach Toren, mal auch nur knapp oder auch mal glücklich. Diesmal war es halt ein, in Anführungsstrichen nur ein Remis. Entscheidend ist für die Sportfreunde sich von allen Varianten der Ergebnisse sich nicht abbringen zu lassen von dem Weg zur Titelverteidigung. Denn nicht nur das Ziel ist das Ziel, nein auch der Weg dorthin besteht aus vielen kleinen Zwischenzielen. Unbeirrbar bis zum letzten Spieltag. Jetzt kommt Inter. Ein weiterer ernst zu nehmender Gegner, der mit einigem Potential ausgestattet, gegen den Abstieg strampelt. Alles andere als ein leichter Gegner.               MM