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NSF beginnt stark um später stark nachzulassen

Die Anreise war für alle Beteiligten schon die erste Bewährungsprobe. Weil die Bahn streikte, waren die Straßen dadurch halt voller als sonst. Aber irgendwie schafften es dann doch alle, einigermaßen durch zu kommen und das Spiel konnte pünktlich beginnen. Die Sportfreunde konnten dabei erstmals, nach sehr langen Leideszeiten, mit Totti Priltz und Schiffchen Gohlke zwei vermisste Kammeraden aufbieten. Und das war auch gut so, da wichtige Akteure, wie die zuletzt treibenden Kräfte Käpt´n Kippel und Uns Uwe Voigt fehlen mussten. Das erste Punktspiel auf ihrem frisch gewalzten Silberstein-Rasen, begannen die Sportfreunde sehr konzentriert. Schließlich waren die Staakener Gäste in der Vergangenheit schon sehr unangenehm aufgefallen durch ihre Verweigerungshaltung gegenüber Niederlagen. Zuletzt hatten sie auch noch sechsmal hintereinander gewonnen, was sie auf Tabellenplatz vier spülte. Aber die NSF´ler ließen keine Staakener Angriffe zu und machten selber Druck. Anfangs machte der Rasen noch manche Ballannahme schwerer als erwartet, dann aber brachte ein Doppelpass über die linke Angriffsseite zwischen Ralle Fröhlich und Tommi Knuth Ralfs 1:0-Führungstreffer (12.Min.). Dann zielte Tommi Knuth selbst, nach pfiffiger Ballbehauptung, um Zentimeter zu genau und traf nur das Lattenkreuz. Dass er aber doch noch weis wo die Hütte steht, zeigte er nur kurz danach als er von Steppel Vogel über rechts vorzüglich frei gespielt, mühelos das 2:0 (15.Min.) machte. Und fünf Minuten später war es auch für Steppel Vogel soweit. Er erkämpfte sich das Leder auf seinem rechten Einsatz-Areal und hielt sich mit seinem 3:0 (20.Min.) nicht lange auf. Bis zur Halbzeit spielte sich das Geschehen durchweg in der Staakener Hälfte ab ohne jedoch weitere Highlights zu verursachen.

So sollte es aus Neuköllner Sicht auch weiter gehen. Hinten die Null und vorne noch ein paar Körbchen. Das stand auf der NSF-Halbzeit-Wunschliste. Aber die Staakener Gäste hatten einiges zu besprechen in der Kabine, ließen den Schiri und die Neuköllner Gastgeber noch ein bisschen Zappeln, bis sie aus der Kabine kamen. Und das Staakener Kabinengeflüster fruchtete schon bald. Die Gäste wurden einfach mutiger, rückten den Gastgebern mehr auf den Pelz und profitierten von deren Flüchtigkeitsfehlern. Im Bemühen sich auch aus der Bedrängnis rein spielerisch befreien zu wollen, kam es zu einigen brenzligen Situationen vor dem Neuköllner Gehäuse. Eine dieser wenig rühmlichen Szenen brachte Staakens Sturmführer Magar in eine völlig freie Schussposition, die er auch zum 3:1-Anschlusstreffer (36.Min.) nutzte. Obwohl sich die Sportfreunde danach sofort wieder um die Spielkontrolle bemühten, schien mit einem Male Sand ins Neuköllner Getriebe gekommen zu sein und dem letzten Pass fehlte irgendwie immer die nötige Präzision. Und sechs Minuten später kam es auch noch zu einem Staakener Konter an dessen Ende deren Abwehr-Stratege (Wer kennt ihn nicht   „Willi“ ?) Deutschmann den Ball aus ordentlicher Entfernung am heraus stürzenden NSF-Goalie vorbei stramm und platziert zum brezligen 3:2 (42.Min.) in die lange Torecke drosch. Jetzt war Feuer im Kessel, Staaken wollte mehr und bekam tatsächlich die Chance zum 3:3. Und wieder kam einer der Gäste-Akteure frei zum Schuss, scheiterte aber diesmal am aufmerksamen NSF-Goalie. Nun kamen aber auch die Gastgeber zu Konterchancen. Die Größte hatte der quirlige Totti Pritz, welcher seinen Gegenspielern bis dahin schon so manchen Knoten in die Beine gespielt hatte, in der Endphase. Erst scheiterte er aus kurzer Entfernung per Kopf an einer Staakener Menschansammlung am kurzen Torpfosten, dann dübelte er den Abpraller durch die blauweißen Wand hindurch gegen den Innenpfosten, von wo das Leder leider den falschen Weg zurück ins Spielfeld nahm. Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben und Ralle Fröhlich setzte erst zu einem Doppelpass mit Totti Priltz an um die Murmel anschließend zum 4:2 (58.Min.) in die Staakener Maschen zu zwirbeln. Damit war das Spiel endgültig entschieden und die angespannten Neuköllner Nerven konnten sich beim bald darauf erfolgenden Schlusspfiff wieder etwas beruhigen.

Fazit … Nach einer überzeugenden ersten Halbzeit nahmen die Sportfreunde, in dem sicheren Gefühl einer komfortablen Führung, die zweite Halbzeit zu leicht. Die Staakener ließen sich nicht hängen, kämpften sich gegen nervöser werdende Neuköllner zurück in das Spiel. Und das war, durch die rotweiße Brille gesehen, völlig unnötig. Der sichere Pass zum Nebenmann oder auch mal

rückwärts gepasst, waren keine Optionen auf dem Spielfeld. Auch der manchmal befreiende Schlag nach vorne, schien zu simpel für das Neuköllner Anspruchsdenken. Aber genau das sind auch die Optionen, deren sich selbst bis hoch zum professionellen Vorbildfernsehfußball höchstdekorierte Teams bedienen um ihre Spiele sicher zu gewinnen. Aber Hauptsache, auch diesmal hatten die Sportfreunde den Kopf oben behalten und sich durchgesetzt auf dem Weg zum nächsten großen Ziel, der Titelverteidigung. Nun kommen die Mahlsdorfer nächste Woche. In der Tabelle auf Platz fünf liegend und in den letzten beiden Begegnungen gegeneinander, bei den NSF-Siegen mit 2:1 und 3:2, nicht ungefährlich. Aber die wilde Jagt auf den Meistertitel geht für die Sportfreunde weiter. Nur noch fünf, nur noch fünf, nur noch fünf……….                  MM