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NSF zeigt sich auch beim größten Widersacher als würdiger Titelverteidiger

An diesem sonnigen Mittwochabend trafen sich der schon feststehende Titelträger aus Neukölln und sein härtester Verfolger, die große Hertha. Da die Gastgeber gerade zu Pfingsten auch Pokalsieger wurden, konnte man durchaus von einer Art Ü 50-Supercup-Spiel sprechen. Und die nicht ganz mit voller Kapelle angereisten Sportfreunde begannen etwas wackelig. Im Spielaufbau gab es einige ungewohnte Fehlpässe. Mal wurde mit dem Abspiel zu lange gewartet, mal landeten zu optimistische Pässe flux beim Gegner. So entstanden einige schöne Großchancen für die Blauweißen. Die größte brannte der Herthaner Stephan dem entgegen eilenden NSF-Goalie mitten auf den Pelz.. Aber auch die Sportfreunde hatten durch ihre Tormaschine Fröhlich allein vor dem Hertha-Keeper einen Riesen. Hier war die suboptimale Ballkontrolle das Problem. Nachdem vorüber gehend der Ball das Mittelfeld gar nicht mehr verlassen wollte, schlug die Hertha erstmals schmerzlich zu. Wiederum der Kamerad Stephan hatte die Gelegenheit und ließ sie sich diesmal nicht entgehen. Er drosch die Murmel am heraus stürzenden NSF-Goalie vorbei zur 1:0-Führung (16.Min.) in die Neuköllner Tormaschen. Dies führte nicht unbedingt zu größerer Sicherheit in den Neuköllner Reihen. Und die Hertha setzte nun nach. Einen Durchsteck-Pass auf den Torjäger der Saison, Olaf Nickel, konnte der NSF-Schlussmann ihm das Runde noch gerade so vom Fuß nehmen. Einen Kopfball-Riesen der Hertha-Mittelfeld-Größe Niebel wehrte Neuköllns Mann mit den Handschuhen per Fußabwehr ab. Aber die Sportfreunde wehrten sich nun auch wieder. Ziemlich erfolgreich sogar als Totti Priltz ein Zuspiel von Fränki Macke listig zum 1:1 (24.Min.) in die lange Torecke der Gastgeber spitzelte. Erleichterung herrschte bei den Sportfreunden noch vor der Halbzeit als der aus Sicht der Neuköllner manch seltsame Entscheidung treffende Schiri, nach einem harten Zweikampf an ihrem Strafraumeck keinen Strafstoß gab, sondern auf Freistoß für die Gastgeber entschied. Dann gab es den Halbzeitpfiff in einer für die zahlreichen Zuschauer sehr kurzweiligen Partie.

Gleich nach der Halbzeit suchten die Herthaner die vorzeitige Entscheidung. Zunächst aber noch ohne Erfolg. Erst blockierte wiederum der NSF-Goalie den Hertha-Knisper Nickel, dann parierte er am kurzen Pfosten den Schuss des wieder einmal allein vor ihm auftauchenden Blauweißen Stephan. Dann aber war es für die Hertha wieder soweit. Neuköllns Sportfreund Lensinger ging einem Pass in die Spitze der Herthaner entgegen und bekam die harte Schulter deren Sturmführers Nickel zu spüren, der nun alleine auf das Neuköllner Tor zulief und sich die riesige Chance nicht entgehen lies. Er spitzelte der Ball am NSF-Goalie vorbei zur erneuten 2:1-Führung (45.Min.) Herthas ins Gäste-Netz. Aber die Neuköllner Ü 50-Jungs ließen sich nicht hängen. Schon bald drauf traf Sportfreund Knuth, am kurzen Pfosten lauernd die Kugel nicht richtig und scheiterte um Haaresbreite. In der 50. Minute war es aber dann doch soweit. NSF drückte permanent auf den Ausgleich und der in dieser Saison vor dem Tor erfolgreichste Sportfreund, Ralle Fröhlich, stand goldrichtig als Herthas Keeper eine Kirsche von Tommy Knuth nicht festhalten konnte. Iceman Ralf, seines Zeichens Liebhaber von kurzen Prozessen, sorgte für das 2:2-Endergebnis. Schade eigentlich, dass er auf der Zielgerade des Spiels leider zwei steile Pässe vor das Tor der Gastgeber spektakulär knapp verpasste. Vielleicht hätte es sogar noch einen Neuner für die Sportfreunde geben können. Grille Theurer bekam eine heftige Rettungseinlage der Hertha-Abwehr zu spüren. Und anschließend kochte die Neuköllner Volkesseele als der Schiri den Tatort aus dem Strafraum heraus verlegte. Aber gut, die Herthaner hatten in Halbzeit eins ähnliches zu durchleben. Zum Ende des Spiels schrammte die große Hertha allerdings haarscharf an einer ersten Heimniederlage vorbei. Jedoch was soll´s. Die Partie zwischen den besten beiden Mannschaften in der Berliner Ü 50-Verbandsliga endete schiedlich friedlich 2:2 und blieb trotz allem Ehrgeiz ziemlich fair. Einzig dem an diesem Tage zuständigen Referee hätte man etwas mehr Esprit gewünscht, um seine Entscheidungen besser zu verkaufen. Manchmal vermissten die Sportfreunde ein wenig das Unparteiliche am Unparteiischen. Aber Schluss jetzt. Wir sind alle nicht fehlerfrei.

Fazit … Schön dass die Sportfreunde am Ende auch beim größten Widersacher ungeschlagen blieben. In diesem interessanten letzten Punktspiel gab es reichlich Zuschauer, die ihr Kommen nicht bereuen mussten. Vier Tore gab es zu bestaunen, reichlich zusätzliche Torchancen, zwei prima Torwächter und überhaupt zwei gut motivierte Teams. Nachher gab es keinen Verlierer, was immer gut für die Seele der älteren Herrschaften ist. Danach schmecken die Kaltgetränke einfach auch viel besser. Nach dem Abklatschen der Mannschaften gab es in der Neuköllner Kabine noch einige Lobesreden, Meistergesänge und Preisverleihungen, dass es nur so seine Art hatte. Herthas Platzwart jedenfalls kam an diesem Abend nicht pünktlich nach Hause. ☺☺☺             MM