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NSF holt sich seinen ersten Dreier

Das letzte Punktspiel der Sportfreunde auf ihrer heiligen Naturwiese, vor dem Wechsel zum Wutzky-Kunstrasen stand, aufgrund einer so sorglos wie kurzfristigen tageszeitlich späteren Spielansetzung, auf der Kippe. Warum? Die Tage werden kürzer und die Sonne geht natürlich früher unter. Auf Plätzen ohne Flutlichtanlage, wie auf der Silbersteinkampfbahn, kann das praktisch ein OK-Kriterium sein. Aber gut, dass das Hertha BSC ziemlich nahe stehende Spielansetzungskomitee gerade noch von seiner spitzfindigen Planung abgebracht werden konnte. Dazu passend traten die Gäste der zweiten Hertha-Verbandsliga-Vertretung, mit einer dreiköpfigen Verstärkung aus der eigenen Ersten an. Also zeigen die ursprünglichen Beteuerungen aus dem Hause Hertha, wenn man schon mit zwei Mannschaften in einer Verbandsliga antritt, auch über zwei vollständige Kader verfügt, schon am dritten Spieltag erste Webfehler.

Aber gespielt wurde ja auch noch. Den Sportfreunden waren die Belastungen des letzten langen DFB Ü 50-Cup-Wochenendes noch deutlich anzumerken. Und so kam die konternde Hertha II zu einem ersten Riesen. Aber der allein vor dem NSF-Goalie auftauchende Stürmer traf nur die Latte. Dann aber übernahmen die Sportfreunde das Kommando. Aber Herthas Keeper hatte nicht nur eine gute Form mitgebracht, nein er wurde von den Gastgebern auch Chance für Chance berühmt geschossen. Wer auch immer vor ihm auftauchte, scheiterte bis zur Pause an ihm oder der fehlenden Neuköllner Cleverness.

In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. NSF stürmte und Hertha verteidigte mit Mann und Maus. Einmal jedoch ziemlich ungestüm. Nicht vom Ball wurde der in den Hertha-Strafraum stürmende Sportfreund Vogel getrennt, sondern nur von seinem Gleichgewicht. Über seine 9Meter-Entscheidung musste der Schiri nicht lange nachdenken. Die Proteste der Herthaner wirkten dagegen eher wirklichkeitsfremd-sonderbar. Aber all die Aufregung war eh umsonst. Sportfreund Schirm entlockte der Hertha-Latte mit seinem knallharten Schuss einen metalernen Klang, der lediglich die blauweißen Herzen höher schlagen lies. Das aber nur für kurze Zeit. Denn in der 42. Minute war es dann doch soweit. Sportfreund Fröhlich hatte sich durch die vielbeinige Hertha-Abwehr durchgetankt und schob den Ball an dem guten Torwächter der Blauweißen vorbei zur 1:0-Führung der Gastgeber in die Maschen. Nun trauten sich die Gäste auch etwas mehr zu und kamen nochmal zu großen Ausgleichchancen. Erst spitzelte sich einer ihrer Verstärkungen aus der Ersten bis zur Neuköllner Grundlinie durch aber scheiterte an einer vereint-entschlossenen NSF-Gegenwehr. Als die Hertha II auch noch selbst einen 9Meter zugesprochen bekam, frohlockten die Blauweißen schon deutlich. Ihr pfiffigster Stürmer zeigte dabei wie fließend die Grenzen zwischen einem klaren und dem ungerechten Strafstoß sind. Aber gut, auch hier ging der 9er nicht ins Tor. Herthas Mittelfeld-Motor scheiterte an der richtigen Seitenwahl des NSF-Goalies. Am Ende stand da jedoch ein gerechter Spielausgang und der erste Dreier für die zuletzt leidgeplagten Sportfreunde zu buche.

Fazit … Es war wieder eine schwere Geburt für die Neuköllner Sportfreunde. Erst das knapp verlorene DFB Ü 50-Cup-Finale, dann das Trara um die Punktspiel-Anstoßzeit, zudem einige Blessuren bzw. Ausfälle des letzten Wochenendes zu viel und eine angereicherte (!) zweite Mannschaft des Gegners machten den Sportfreunden schon etwas zu schaffen. Aber sie ließen sich nicht hängen und erkämpften sich den Sieg. Auch viele ungenutzte Chancen, selbst ein vergebener Strafstoß, zog ihnen nicht den Nerv. Sie blieben dran und belohnten sich dann doch noch selbst. Der erste Dreier ist im Neuköllner Tornister und das Tabellenklettern hat begonnen. Als nächstes wartet die kleine Hertha aus Zehlendorf nahe der Hütte vom Onkel Tom auf die Sportfreunde. Die Zehlendorfer sind einer der drei Aufsteiger und zieren nach drei Niederlagen das Tabellenende. Aber das sollte den Sportfreunden nicht die Sinne vernebeln. Dazu sind sie selbst noch längst nicht stabil genug als das sie sich selbst gegen einen Tabellenletzten zu sicher fühlen dürfen!                MiMu