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NSF verschläft die erste Halbzeit und verliert erstmals

Vor dem Spiel waren die Sportfreunde hoch konzentriert. Auf dem Platz sah das nicht mehr ganz so aus. Ein ruhiger Spielaufbau wurde immer wieder, durch das aggressive Pressing der Köpenicker, gestört und es kam zu manchen Neuköllner Abspielfehlern. Obwohl beide Abwehrreihen das Spiel überwiegend zwischen die Strafräume drängten, kamen die Gastgeber zu den ersten guten Chancen. Aus kurzer Entfernung lies sich der NSF-Goalie jedoch zweimal nicht überwinden. Auf der Gegenseite verzog Jenne Krüger aus schrägem Winkel nur knapp. Dann verletzte sich der NSF-Abwehrchef Kauschi Kauschmann und die Gastgeber belohnten ihr insgesamt leidenschaftlicheren Auftritt Mitte der ersten Halbzeit mit der 1:0-Führung (13.Min.). Ein strammer flacher Schuss, praktisch durch seinen Neuköllner Gegenspieler hindurch und aus 10 Metern Entfernung, fand seinen Weg in die lange Torecke direkt neben dem Pfosten. Mit dieser Führung im Rücken verlegten sich die Gastgeber aus einer sicheren Deckung auf ein gepflegtes Konterspiel. Einer davon hätte sich auch noch im Neuköllner Dreiangel verfangen können, doch der NSF-Goalie konnte dies mit großer Mühe noch so gerade verhindern. Die Sportfreunde hingegen bemühten sich um den Ausgleich. Aber die Mühe reicht zumeist nicht aus, wenn nicht wenigstens auch der Durchsetzungswille zu sehen ist. Und so verteidigten beide Vertretungen ihre Torgehäuse erfolgreich bis zum Pausenpfiff.

Nach ein paar passenden Kabinenworten versuchten die Sportfreunde etwas druckvoller das Ausgleichstor zu erzielen. Einen ersten heftigeren Eindruck der Köpenicker Abwehrarbeit bekam Sportsfreund Güldüm in deren Strafraum zu spüren. Schön abgeräumt ging er zu Boden, ohne dass der Schiri dies als Foul anerkannte. Aber der gute Sedat bedankte sich kurz darauf auf seine Weise. Ein erneutes Getümmel vor dem Tor der Gastgeber nutzte er zu seinem abgefälschten 1:1-Ausgleich (32.Min.). NSF hatte nun Blut geleckt und agierte noch offensiver. Bevor die Gäste jedoch weitere Akzente setzen konnten, funkten die Gastgeber per Konter nochmal so richtig dazwischen. Über deren linke Außenbahn konnte sich ein Köpenicker durchsetzen und schoss quer durch den Neuköllner Strafraum. Am langen Posten stand völlig ungedeckt einer der Seinen und lies den Ball mühelos zur 2:1-Führung (39.Min.) ins Tor der Gäste abtropfen. Die Sportfreunde schüttelten sich nur kurz und die erneute Jagt auf den Ausgleich begann. Und wiederum Sportfreund Güldüm hatte die Chance zum 2:2, scheiterte aber am gut über die Latte lenkenden SSV-Keeper. Auch die Gastgeber kamen zu einem Riesen, den allerdings ein erneut völlig frei vor der NSF-Hütte auftauchender Köpenicker dem Gäste-Goalie aus Nahdistanz auf den Pelz brannte. Und weiter ging die Neuköllner Aufholjagt. Doch auch ein harter Distanzschuss, schon wieder vom Neuköllner Kanonier des Abends Sedat fand nicht sein krönendes Ziel. Allerdings hatte daran auch ein maßgeblich in die Schussbahn gehaltener Köpenicker Verteidigungsarm seinen Anteil. Wütende NSF-Strafstoßforderungen interessierten den Schiedsrichter nicht. Ein Handspiel hatte er nicht erkannt und mit einem talentierten Zeitspiel verwalteten die Gastgeber ihre knappe Führung bis ins Ziel.

Fazit … Die Neuköllner Sportfreunde gingen zwar mit einem gehörigen Kabinengebrüll aus der Umkleide aufs Spielfeld. In der ersten Halbzeit ließen sie allerdings nicht die Taten folgen, welche sie sich leidenschaftlich vorgenommen hatten. Mehr Entschlossenheit zeigten dagegen die Köpenicker Gastgeber und gingen verdient in Führung. In der zweiten Halbzeit war es dann ein mehr als ausgeglichenes Spiel der Sportfreunde. Auch der erneute Rückstand nach dem schnell erzielten Ausgleich stoppt sie nicht. Für die zunehmende Feldüberlegenheit vergaßen sich die Sportfreunde allerdings zu belohnen. Zwei Strafstöße hätte es für sie geben können, gab es aber nicht. Nun ernteten sie ihre erste Niederlage. Wir schreiben aber erst den sechsten Spieltag und die Meisterschaft ist noch lang. NSF wird den Köpenickern dicht auf den Fersen bleiben.

Als Nächstes steht zwei Tage später das Auswärtsspiel bei Brandenburg 03 an. Die Nulldreier starteten als Aufsteiger verheißungsvoll in die Verbandsliga mit zwei Siegen, um dann drei Niederlagen folgen zu lassen. Platz 11 ist der Stand der Dinge bei einem miserablen Torverhältnis. Aber Achtung, die angeschlagenen Brandenburger sind mit Vorsicht zu genießen. In Neukölln erinnert man sich noch gut an die harte Brandenburger Nuss, die sich im Pokalwettbewerb nur schwer herausschubsen lies.                     MiMu