Auf einem alten abgelaufenen, regennassen Kunstrasenplatz durften die NSF´er zu ihrem ersten Pokalspiel beim Landesligisten Berliner SC antreten. Und die Heimmannschaft zeigte auch gleich, dass sie nicht nur vor einer aufstiegsverdächtigen Saison steht, sondern auch mit welchen Mitteln sie im Pokal eine Runde weiter zu kommen gedachten. Geballte Deckungsarbeit und körperliche Härte, die in einer ansetzbaren Richterskala nach oben offen zu sein schien. Schon nach zwei Minuten durfte der Neuköllner Frank Baeskow nach einer gegnerischen Grätsche, am Rande des Erträglichen, Bekanntschaft mit dem harten Untergrund machen. Der an diesem Abend farblose Schiedsrichter ahndete zwar das Foul mit einem Freistoß, doch konnte man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass er an diesem Abend erst nach Amputationen persönliche Strafen aussprechen würde. So übernahmen die Gropiusstädter wie üblich die Initiative und der BSC lauerte auf schnelle Konter. Und einer dieser schnellen Gegenstöße führte nach einer Unachtsamkeit der NSFer schon recht bald fast zum Erfolg. Aber nur fast, der Neuköllner Pfosten stand im Wege. Auch eine zweite Schusschance ergab sich noch für die Gastgeber. Doch den aus knapper Entfernung auf die kurze Neuköllner Torecke abgezogenen Schuss, konnte der Gäste-Goalie gerade so im Nachfassen entschärfen. Danach spielten fast nur noch die Gäste. Und Stefan Vogel bracht kurz vor der Halbzeit endlich den Bann. Mit einer Energieleistung kämpfte er sich am rechten Flügel bis zur Torauslinie durch und zog aus spitzestem Winkel einfach mal ab. Und zwischen dem BSC-Keeper und dem kurzen Pfosten fand das Spielgerät tatsächlich sein Ziel in die Tormaschen. Diese verdiente 0:1-Führung nahmen die Gropiusstädter auch mit in die Halbzeit.
Nach den Pausengetränken wurden die Gastgeber endlich mutiger und versuchten die NSFer über das ganze Feld zu pressen. Und die Gropiusstädter ließen sich tatsächlich beeindrucken, erlaubten sich einige ungewohnte Fehlpässe und die Anspielpunkte der Ballführenden waren mit bloßem Auge kaum noch auszumachen. Infolge dessen kam es beim Kampf um den Ball am Strafraum der Roten, zu einer unübersichtlichen Situation. Einem BSCer gelangte das Leder mundgerecht auf dem Vollspann und von dort mit Flutlichtgeschwindigkeit unter die Latte des Neuköllner Tores. 1:1 stand es mit einem Mal und auf Seiten der Gropiusstädter erinnerte man sich an das frühe Ausscheiden in der zweiten Pokalrunde der Vorsaison. Nun rissen sich Roten wieder zusammen und setzten die Gastgeber ihrerseits unter Druck. Tommi Knuth setzte eine Großchance erst über das Tor, dann scheiterte er aus Nahdistanz am gut aufgelegten BSC-Goalie. Gleiches erlebte kurz darauf Torsten Priltz. Den Bann brach letztlich Thomas Schirm, der einen vom inzwischen ziemlich warmgeschossenen Keeper der Gastgeber zunächst abgewehrten Ball, humorlos in die BSC-Maschen drosch. Damit war das Match quasi entschieden. Der BSC mühte sich zwar noch einmal Druck auf die Gäste aufzubauen, scheiterte aber an den nun selbst konsequent störenden Gropiusstädtern und an den nun nachlassenden eigenen Kräften. Ein aus NSF-Sicht schwieriger Pokalfight nahm somit noch ein gutes Ende. Allerdings hätte es wohl nicht erst so eng werden müssen, machten sich doch Gerüchte breit, dass einige Neuköllner Truppenteile für den bevorstehenden DFB Ü 50 Cup keine Verletzungen mehr provozieren wollten. Da kann man durchaus von einer suboptimalen Einstellung zum Spiel sprechen. Aber es war ja noch einmal gut gegangen. Für künftige Aufgaben sollte diese Haltung aber nur die Halbwertzeit einer Eintagsfliege entsprechen.