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NSF verdient sich das Viertelfinale

Die Partie begann spektakulär. Schon nach zwei Minuten lief NSF-Käpt`n Vogel in einen leichtfertigen Querpass der Blauweißen, kurz vor derem eigenen Strafraum. Den Ball am Fuß drohte er allein auf das Tor der Gäste zu zulaufen und wurde vom letzten BW90-Verteidiger in letzter Not von hinten umgerissen. Völlig klar was nun erfolgen musste. Aber der Schiedsrichter pfiff das Foul des letzten Mannes und zückte die gelbe Karte. Ein Lehrbeispiel für eine Fehlentscheidung. 2Zu so einem frühen Zeitpunkt hätte man schließlich noch keine rote Karte ziehen können“. Unglaublich! Aber die Blauweißen waren beeindruckt. Sie fanden nicht ins Spiel. Die Sportfreunde verteidigten diszipliniert und suchten ihre Chance durch viel Ballbesitz, immer auf der Suche nach dem passenden Abschluss. Speedy Gienapp hatte eine solche Chance für die Gastgeber, bekam den Ball aber nicht am reaktionsschnellen Keeper der Blauweißen vorbei. Die Sportfreunde waren das strukturierter spielende Team, der Verbandliga-Herbstmeister aus Tempelhof wirkte dagegen wenig kreativ.

Nach dem Pausentee zeigten sich die Gäste druckvoller und die Sportfreunde bekamen in der Defensive alle Hände voll zu tun. Und durch einen kuriosen Schuss durch die Beine seines Neuköllner Gegenspielers ( kaum dass er den Ball überhaupt ), gingen die Gäste mit 1:0 (36.Min.) in Führung. Aber schon in Minute 38 fiel der Neuköllner Ausgleich. Nicht minder kurios, schoss Speedy Gienapp einen Eckstoß direkt auf die ungedeckte kurze Ecke des Gästetores und deren Keeper bekam den Ball erst hinter der eigenen Torlinie zu fassen, 1:1 (38.Min.). Blau-Weiß drängte weiter auf eine erneute Führung und hatte Mitte der zweiten Halbzeit Erfolg. Diesmal brachten sie einen der ihren in eine vorzügliche Schussposition und dieser lies sich die Chance, allein vor dem Neuköllner Tor, zum Tempelhofer 2:1 ( 45.Min.) nicht entgehen. Dumm nur für die Sportfreunde, dass der Torschütze seit der zweiten Spielminute gar nicht mehr auf dem Spielfeld hätte stehen dürfen. Aber gut, auch die Gastgeber hatte ihre Gelegenheit. Allerdings auch der gute Micha Andersen scheiterte bei seinem Versuch am guten Gäste-Keeper. BlauWeiß hatte noch kurz vor Schluss die Chance auf die Entscheidung aber der betreffende Stürmer traf auf spitzem Winkel nur den Neuköllner Innenpfosten. Mit dem Sieg in der Tasche und wohl bereits schon in den Köpfen, verwalteten die Blauweißen das Spiel auf den letzten Metern. Aber sie machten es nicht gut genug. Praktisch mit dem letzten Versuch brachten die Sportfreunde den Ball vor das Blauweiße Tor. Schirmi Schirm zog ab, der Ball prallte von der vereinten Blauweißen Abwehr zurück, fiel Kippi Kippel vor die Füße und er bugsierte den Ball pfiffig zum 2:2 (60+1.Min.) in die kurze Torecke der Gäste. Ohrenbetäubender Neuköllner Jubel, ein erneuter Tempelhofer Anstoß und der Spielabpfiff folgten.

Nun bat der (Un-)Parteiische zur Entscheidung zum Neun-Meter-Schießen. Die Sportfreunde begannen.

3:2, Schirmi Schirm traf für NSF humorlos zum 3:2.

3:3, der erste Blauweiße schickte den NSF-Goalie in die falsche Ecke.

4:3, Speedy Gienapp teste die Belastungsgrenze des Tornetzes.

4:3, immer noch, der zuständige Blauweiße, letzte Saison noch in Diensten der Sportfreunde, hatte ähnliches vor aber der NSF-Goalie ahnte die Ecke.

5:3, Jenne Krüger traf selbst sehr platziert für seine Sportfreunde obwohl der BW90-Keeper die Ecke ahnte.

5:3, es bleibt dabei, der BW90-Protagoniste narrte der NSF-Goalie nach Panenka-Manier, hob die Murmel aber neben das Tor.

5:3, endlich verschoss auch mal ein Sportfreund, Pongo Bläß drosch die Kugel über die Hütte, gut dass es einen Zaun hinter dem Tor gab. So verblieb der Ball im Besitz des Neuköllner Fußballvereins.

5:3, wiederum versiebte ein Blauweißer, mit Vehemenz hieb er den Ball an die Torlatte und beendete damit das Treiben auf dem Sportplatz, denn der Endstand war erreicht.

Neuköllner Siegestaumel, Blauweißer Trübsal aber auch viel Trost und Anerkennung der Sportfreunde für die Gäste. Denn ein umgekehrter Ausgang war durchaus möglich.

Fazit … Allerdings nicht unverdient setzten sich die Sportfreunde gegen die eigentlich favorisierten Tempelhofer Blauweißen durch. In der ersten Hälfte waren die Roten aus Neukölln besser, in der zweiten Halbzeit hatten die Blauweißen ihre Vorteile aber im anschließenden Neun-Meter-Schießen hatten die Sportfreunde stärkere Nerven. Eine zuletzt schon für verloren geglaubte Eigenschaft der Altmeister aus Neukölln brachte den Ausschlag. Dies war die Krönung einer zum Ende des Jahres immer besser in Schwung kommenden Neuköllner Gemeinschaft. Denn sie hatten zu Beginn vielleicht Träume, wurden aber verletzungsbedingt bei inzwischen vier Ü50-Teams und einer Ü60-Equipe ( 1 x Verbandsliga, 2 x Landesliga und 1 x Kreisliga sowie 1 x Ü60-Bezirksliga ) so hart heran genommen, wie kein anderer Verein in diesem Alterssegment. Die anschließende NSF-Kabinenfeier war so speziell wie mitreißend. Bei reichlichen Kaltschaumgetränken, Teevariationen sowie Kieler Sprotten feierten nicht nur die Neuköllner Sportfreunde das Errungene, auch mach BW90ziger fand den Weg in die Kabine der Roten und wurde ebenfalls kulinarisch versorgt. Die Stimmung zwischen beiden Teams ist auf dem Platz sicherlich engagiert. Aber davor und danach absolut freundschaftlich!

Ansonsten … Am darauffolgenden Wochenende feierten die Sportfreunde gleich mal ausgelassen weiter. Zu einer sehr schönen Weihnachtsfeier im Seeschloß Hotel Lanke/Wandlitz fand sich das Team zu zwei ( für einige drei ) ausgelassene Tage zusammen. Die Stimmung war grandios, der angedachte Spaziergang um den Obersee hatte mehr virtuelle Züge, die Bargespräche waren durchgehend inhaltsreich, das Buffet war sensationell, die Tanzeinlagen so manches Mal experimentell, der nächste Morgen teils erschwert. Eins fehlte aber letztlich doch. Unser Peter Spiess war nicht mehr dabei. Er hatte aber ganz sicher „seine“ Freude „seinen“ Neuköllner Sportfreunden. Von einem ganz anderen Ort konnte er sich ganz sicher davon überzeugen.

Last but not least … Die geruhsamen Weihnachtsfeiertage liegen inzwischen hinter uns, der Jahreswechsel ebenfalls. In der Hoffnung, dass alle Sportfreunde und Mitleser dieser Zeilen alles gut erholt und verbrennungsfrei überstanden haben, wünscht der Schreiberling dieser Zeilen allen ein schönes, interessantes, erfolgreiches, verletzungsfreies, harmonisches und ausgewogenes neues Jahr 2017. Man sehe es dem Schreiberling nach. In Sachen „Erfolg“ vielleicht den Sportfreunden ein klitzekleines entscheidendes Bisschen mehr. Auf dass wir uns alle im Erfolg, wie auch im Misserfolg, anschließend immer die Hände reichen können.                    MiMu