NSF tut sich schwer

Ein zweites Mal durften die Neuköllner Sportfreunde in dieser Saison bei den Spandauer Teutonen antreten. Diesmal zur Achtelfinalbegegnung im Berliner Ü50-Pokalwettbewerb. Die Erinnerungen an das September-Punktspiel sollten gar nicht erst in den NSF-Köpfen abgerufen werden. Seiner zeit baten die Spandauer bei Halbzeit um den Spielabbruch. 0:7 stand es da aus ihrer Sicht. Aber der Pokalwettbewerb ist ein anderes Betätigungsfeld und das durften die Neuköllner schon innerhalb der ersten Spielminute erfahren. Die roten Abwehrreihen waren noch nicht richtig im Bilde, da gelang den Teutonen ein Steilpass in den Lauf ihres falschen Neuners Peter Kaufmann, auch als rasender Reporter und geschätzter Berichterstatter seines Teams bekannt. Dieser zog, allein vor dem NSF-Tor stehend, trocken ab, scheiterte aber an einer Fußabwehr des Gästekeepers. So nah an einer Führung sollten die Gastgeber allerdings nicht mehr schnuppern. Denn die Sportfreunde ließen es gar nicht erst zu einer Schockstarre kommen, sondern bespielten von nun an das Tor der Teutonen in einer Tour. Permanent auf der Suche nach dem erfolgversprechenden Abschluss, schossen die Neuköllner Gäste in der Folge den Spandauer Torwart, Bärchen genannt, berühmt. Seine Vorderleute machten ihre Spielhälfte ganz eng und gaben alles um ihren über sich hinauswachsenden Goalie nicht im Stich zu lassen. Zweimal aber hatte auch er das Glück des Tüchtigen. Neuköllns Kilometerfresser Vogel traf jeweils den Pfosten. Die Spandauer Abwehrkünstler kamen aber auch noch zu zwei Chancen. Bei einem Fernschuss packte der Neuköllner Handschuhträger nicht ordentlich zu und der Ball drohte hinter ihm ins Tor zu gleiten. Doch da war noch reichlich Platz bis zur Torlinie und zack griff er sich die Kugel im Nachfassen. Der zahlreiche Torjubel auf Spandauer Seite konnte nur mit der in dieser Altersklasse nicht unüblich etwas nachlassenden Sehkraft zu tun haben. Aber auch in Spandau soll es ja viele qualifizierte Augenärzte und Optikermeister geben. Ziemlich groß war allerdings auch die Gelegenheit für einen Teutonen, der in einer weiteren Szene allein vor dem NSF-Goalie aufkreuzte, vom diesem aber den Ball ziemlich spaßfrei vom Fuß genommen wurde. 0:0 stand es nun zur Halbzeit. In der Vorsaison schied NSF schon einmal gegen einen sportlich deutlich unterlegenen Gegner aus. Das sollte sich nicht wiederholen.

In der zweiten Halbzeit durften sich die Neuköllner schon recht bald bei ihrem abgebrühten Sportfreund Knuth bedanken. Hier machten sich endlich mal seine vielen Trainingsextraschichten bezahlt als er von seinem, sich dynamisch durchsetzenden, Kameraden Vogel angespielt, die Kugel an dem überragenden Spandauer Keeper vorbei ins Tor spitzelte. Endlich mit 1:0 in Führung gegangen, machten sich die Sportfreunde sofort auf den Weg zum 2:0. Doch der Weg sollte steinig bleiben. Die Teutonen und insbesondere ihr Keeper verteidigten ihr Tor weiterhin aufopferungsvoll und ließen das Neuköllner 2:0 erst spät zu. Wieder war es Tommi Knuth, auf den auch an solch schwierigen Tagen einfach Verlass ist. Sein Passmann war diesmal Torte Priltz, der sich erst gegen mehrere Teutonen durchsetzte, dann aber uneigennützig Knuthe anspielte und dieser so trocken wie erfolgreich einnetzte. Nun war die Neuköllner Anspannung schlagartig gewichen. Anders konnte man sich auch nicht erklären, wie locker sich die Spandauer vom Anstoßpunkt bis in Schussweite vor das NSF-Tor durchspielen durften. Den hart getretenen Ball konnte der Neuköllner Goalie jedoch sicher parieren. Bald darauf endete dann auch schon die, vom unauffälligen Schiri gut geführte, Partie.        MM