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NSF tut sich schwer auf dem Weg ins Halbfinale

Zu Beginn baten die Gäste um etwas Geduld mit dem Anpfiff. Man war noch nicht vollzählig und man trat im Endeffekt auch nur mit zwei Wechslern an. Als es aber los ging zeigten die Pankower, dass sie über eine unangenehm stabile Abwehr verfügten und es verstanden sich im schnellen Konterspiel Chancen heraus zu arbeiten. Sicher bedingt das Eine auch immer das Andere. Und das Andere war ein Anfangs ziemlich unsortiertes Abwehrverhalten der Sportfreunde. Auf der Suche nach eigenen Torchancen rückten die Gastgeber immer sehr schön weit auf um bei Ballverlusten nicht rechtzeitig wieder hinter die Gegenspieler zu kommen. Das artete bis weit in die erste Halbzeit hinein in ein ganz schönes Vabanque-Spiel aus. In vier „Eins-zu-Eins-Situationen“ durfte sich Neuköllns Goalie mit gegnerischen Stürmern auseinandersetzen. Gott sei dank, aus Sicht durch die rotweiße Sportfreunde-Brille, erfolgreich. Dann erst bekamen auch die Gastgeber ihren ersten Riesen. Grille Theurer hatte einen Privattermin mit dem Pankower Keeper. Unmittelbar vor der Torlinie schoss er allerdings dem maikäfernden Torhüter gegen die durch die Luft wirbelnden Beine. Eine Aktion mit Seltenheitswert, auf welche die an diesem Abend ganz in Rot angetretenen Sportfreunde gerne verzichtet hätten, Pankows Keeper aber eine starke bodenturnerische Leistung verschafften. Und als Sportfreund Fröhlich fast allein vor dem Pankower Tor nur den Pfosten traf, waren kaum mehr fünf Minuten bis zur Halbzeit zu spielen. Dann aber gelang den, nun immer überlegener werdenden Gastgebern, ein Doppelschlag. Der Türöffner war Micha Andersen mit seinem 1:0 (24.Min.). Voigtes Uwe hatte einen kombinierten Pass-Schuss in Richtung Pankow abgegeben, der abgefälscht zur Torauslinie trudelte. Alle Welt wartete auf den Torabstoß bis auf den schlauen Micha. Der jagte dem Ball hinterher, bekam in noch vor (!) der Linie und drosch ihn in die kurze Pankower Torecke. Das war der Startschuss zu ausführlichen Diskussionen der Gäste mit Schiri, Hinz und Kunz. Vergeblich. Hatte sich die Welt gerade gegen ganz Pankow verschworen oder hatte ganz Pankow einfach zu früh abgeschaltet? Der Schiri war letzterer Meinung. Nach zwei weiteren durchdiskutierten Minuten bediente der erneut sehr dynamische auftretende Uwe Voigt per Flanke den perfekt verwertenden Ralle Fröhlich und es stand 2:0 (26.Min.). Bis zur Halbzeit gab es dann keine weiteren nennenswerten Aktionen.

Nach dem Wiederanpfiff waren die Sportfreunde dann um einiges aufmerksamer. Pankower Angriffsbemühungen wurden von den Gastgebern nunmehr im Keim erstickt. Und die Neuköllner Dominanz beherrschte die Szenerie. In der 38.Minute wurde sie auch vom Erfolg gekrönt. Schön an zu sehen war die Aktion auch noch. Über die One-Touch-Stationen Voigt-Vogel-Fröhlich landete die Kugel in Windeseile wieder bei Steppel Vogel, der das Spielobjekt mühelos zum 3:0 (38.Min.) im leergespielten Tor unterbrachte. Dass dies schon der Endstand sein würde, zeichnete sich später ab als Sportfreund Knuth die Kugel aus günstiger Entfernung zweimal knapp am langen Torpfosten der Pankower vorbei zwirbelte. NSF hatte keine zündenden Ideen mehr und Pankows Keeper erklärte seinen Laden für geschlossen. Da hatte auch der angenehm unauffällige Schiri ein Einsehen und pfiff die Partie ab.

Fazit … Diesmal hatten die Sportfreunde einiges an Glück, dass ihnen die unkonzentrierte Anfangsphase nicht auf die Füße fiel. Die Pankower Stürmer, welche der Führung ziemlich nahe waren, verließen im entscheidenden Moment die Nerven. Somit ging der Kelch des Rückstandes an den Neuköllnern mehrmals knapp vorbei. Danach kamen die Sportfreunde ins rollen. Der Doppelschlag vor der Halbzeit ebnete dann den Weg, noch eine Bude nach der Halbzeit und ein Arbeitssieg stand zu Buche. Dass es kein Neuköllner Gala-Abend wurde, davon konnte sich auch eine interessierte Abordnung der großen Hertha überzeugen. Die schärfsten Konkurrenten der Sportfreunde um Punkte und im Pokal konnten allerdings keine großen Erkenntnisse mitnehmen. Höchstens die Binsenweisheit, dass auch für die Roten aus Neukölln die Bäume nicht an jedem Spieltag in den Himmel wachsen. Als nächstes kommt für NSF der Osterhase und dann dürfen die Neuköllner nach Weißensee. Ein schweres Pflaster, wie in diesem Jahr auch schon die Hertha, nach einem schwer erkämpftem Sieg, feststellen durfte.              MM