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NSF scheitert im Halbfinale

Nach nur einem Tag Pause durften die Sportfreunde zum Pokalhalbfinale an die Heimstätte der großen Hertha anreisen. Gastgeber war zwar „nur“ die Zweete der Herthaner aber es handelte sich um den momentanen Tabellenführer der Landesliga-Staffel 1. Also ein erfolgreicher und sehr ernst zu nehmender Gegner. Wie üblich übernahm NSF von Beginn an das Kommando und wurde schon in der 4. Minute ausgekontert. Die aufgerückte Abwehr der Gäste bekam keinen Zugriff auf den technisch versierten Goalgetter der Blauweißen Aydin, der übermotivierte Gäste-Goalie raste dem Stürmer entgegen und wurde zum 1:0 Herthas überlupft. Und es ging gleich munter weiter. Die Sportfreunde wollten den Ausgleich und sie bekamen ihn. Steppel Vogel flankte scharf vor das Tor der Gastgeber, Käpt´n Kippel hechtete dem Ball entgegen und es stand 1:1 (5.Min.). Nun waren die Sportfreunde im Spiel und suchten den Schlüssel zur Führung. Grille Theurer fand ihn in der 13. Minute als er den Ball durch das Gedränge eines blauweißen Abwehrbollwerks hindurch zur 1:2-Führung in das Tor der Herthaner drosch. Und NSF bestimmte auch weiterhin die Richtung auf dem Platz allerdings ohne zu weiteren Erfolgen zu kommen. Die Gastgeber dagegen taten sich schwer zu Chancen zu kommen. Dann nahte jedoch der Halbzeitpfiff und die Sportfreunde bekamen einen Einwurf äh Einroller zugesprochen, den sie zum Entsetzen ihrer Anhänger bis zum Ende der ersten Hälfte nicht in den eigenen Reihen behaupten konnten. Und wieder konnte sich Herthas Pfiffigster im Sturm Aydin bestens in Szene setzen. Er stand im Neuköllner Strafraum dem nachsetzenden Sportfreund Kosmala perfekt im Wege und schon gab´s den erhofften Strafstoß sowie den 2:2-Ausgleich (30.Min.) durch die gnadenlose Ausführung des Herthaners Gnädig. Ein psychologisch idealer Zeitpunkt, wie alle Hobbypsychologen unter den Fußballern wissen.

In der Pause ergaben sich für die Neuköllner Gäste auch noch personelle Einschnitte. Die Auswechselbank wurde urplötzlich schmaler als Käpt´n Kippel, Micha Andersen und Uwe Voigt verletzungsbedingt ihren Dienst quittieren mussten. Trotzdem drängten die Sportfreunde auf die erneute Führung. Bodo Lensinger traf mit seinem Kopfball nach einer Ecke nur die Latte der Herthaner. Und Stück für Stück ließen die Neuköllner Kräfte nach und die zündenden Ideen für ihr Offensivspiel verschwanden, je länger sich die Partie dem Ende näherte. Und dann kam was aus Neuköllner Sicht nicht kommen durfte. Einer der wenigen Herthaner Konter brachte fünf Minuten vor Schluss die Entscheidung. Der folgenschwere Ballverlust, mitten in einem NSF-Angriffsversuch, verhalf den Herthaner Einwechsler Tennstedt zu einer unverhofften Torgelegenheit. Die Nachsetzenden Neuköllner Abwehrspieler schienen nicht mehr rechtzeitig an den Mann zu kommen, der NSF-Goalie stürmte wieder aus dem Tor und Siegtorschütze Tennstedt spitzelte den Ball an ihm vorbei zum 3:2-Endstand (55.Min.) in die Tormaschen der Neuköllner Titelverteidiger. Ein letztes verzweifeltes Aufbäumen der Sportfreunde spülte noch einmal Steppel Vogel vor das Tor der Gastgeber. Aber Sportfreund Vogel hob den Ball nicht nur über den heraus stürzenden Keeper der Herthaner, sondern auch über dessen Tor. Dies war dann auch die letzte Torchance der Sportfreunde, denen bis zum Abpfiff kein Ausgleich mehr gelingen wollte.

Fazit … In der letzten Saison flog die Hertha I im Pokal gegen NSF II raus. Diesmal erwischte es umgekehrt NSF I gegen die Hertha II. Für die Neuköllner aber besonders bitter, weil es in einer Halbfinalbegegnung geschah, also der Finaleinzug als Titelverteidiger misslang. Aber die Sportfreunde erlaubten sich in diesem wichtigen Spiel eklatante Schnitzer, die alle samt zu Gegentoren führten. Gefühlte dreimal schossen die Herthaner auf das Neuköllner Tor und alle Dinger waren drin. Dazu kam auch etwas Verletzungspech für die Gäste hinzu. Allerdings einen leicht zu verhindernden Nachteil hatten die Sportfreunde im Endeffekt hin zu nehmen. Sie hatten nur einen Tag Pause zwischen dem schweren Punktspiel in Weißensee dieser nicht minder schwierigen Pokalbegegnung. Und dies merkte man den Neuköllnern an. Die körperliche und geistige Frische ging ihnen mit zunehmender Spieldauer immer mehr verloren. Ob das Verletzungspech durch wenigstens einen Tag mehr Pause hätte vermieden werden können, bleibt unbewiesen. Aber für die kommende Saison sollten die Spiel-Ansetzer als Minimum zwei Tage Spielpause zwischen zwei Begegnungen für alle Ü50-Teams festlegen. Eine Forderung, die ganz sicher alle Vereine mit Ü50-Mannschaften und älter unterschreiben würden. Beim nächsten Neuköllner Spieltag gastieren um Punkte die Staakener Tabellenvierten in der Silbersteinstraße. Und die Staakener sind seit sechs Spieltagen ungeschlagen. Also eine ganz harte Nuss.                MM