Die Anspannung war förmlich zu spüren in der Kabine des Meisters.  Der Kapitän rief zum Mannschaftkreis und machte klar, dass nur ein Sieg die bisherigen Erfolge nicht zu Makulatur abwerten kann. Der unmittelbare Konkurrent Reinickendorfer Füchse ist vom Meister nur drei Punkte entfernt. Und,  auf dem stumpfen Kunstrasenplatz wartete ein besonderer harter Brocken: Hertha 03; und dieser Gegner hatte sich einiges vorgenommen.

Big Points für NSF-Ü50

Die Zehlendorfer boten alles auf und fingen gleich gut an. In einer hochklassigen 50’er Partie ging die erste Großchance nur hauchdünn am NSF-Tor vorbei. Drei weitere Riesen erspielten sich die „kleine Hertha“, scheiterten aber entweder am  hochkonzentrierten Goalie Frank Thiele oder, man muss es einfach sagen, an der eigenen Unzulänglichkeit.  Anders der  Meister. Nach 10 Minuten nutzte Andreas Weiland seine Chance und hämmerte die Kugel ins lange Eck. Nach 30 Minuten auf hohem und hartem Niveau ging NSF-Ü50 mit dem knappen Vorsprung  in die Halbzeitpause.

Dem Trainergespann  Ronny Müller und Gerd Alsleben sowie Kapitän Uwe Kippel war klar, hier ist noch nichts entschieden. Es muss weiter gegen gehalten werden.  Noch einmal schwor sich das Team zusammen mit den fünf (!) Verletzten Mannschaftskameraden im Kreis ein.  Und die Zehlendorfer machten gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit deutlich, dass sie sich mit der drohenden Niederlage nicht abfinden wollten. Die NSF’ler stemmten sich gegen den zunehmenden Druck. Werbung für den 50’er Verbandsligafußball! Der Druck wurde auch nicht weniger durch einen feinen Pfostenschuss von Thomas Gohlke. Erst ein strammer Schuss vom Kapitän Uwe Kippel  zum 2:0 ließ die 50’er von NSF-Gropiusstadt jubeln. Doch wer gedacht hatte, dass war es, täuschte sich. Hertha 03 ließ nicht nach und kurz vor Ende der Partie  schossen sie den Anschlusstreffer. Mit Erleichterung wurde der Abpfiff aufgenommen.

Allerdings verdient verließ der Meister den Platz als Sieger. Drei Big Points. Nur noch zwei Pflichtspiele. Zwei Matchbälle warten darauf, verwandelt zu werden. Schon nächste Woche kann es heißen: Game, Set and Match, sprich Berliner Meisterschaft NSF-Ü50.  Zurücklehnen ist jedoch noch nicht angesagt oder wie angemerkt wurde: „Uns wird nichts geschenkt“, also weiter konzentriert spielen. (HeWi)