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NSF verpasst den Sieg in letzter Sekunde

Viele Interessierte säumten das Spielfeld an der Rathausritze. Denn der dynamischste Aufsteiger der letzten Jahre, BW90, lud zum Tanz mit den Sportfreunden. Ein Spitzenspiel war zu erwarten und die Erwartungen wurden in dieser sehr emotionalen Partie nicht enttäuscht. Beide Teams eröffneten den Abend konzentriert-abwartend, auf eine Schwäche des Gegners lauernd. Ballsicherung wurde groß geschrieben. Den Torschüssen fehlte zunächst die Präzision. Aber NSF-Käpt´n Kippel fand als erster eine Lösung zum Neuköllner Glück. Sein Anspiel verwertete Sportfreund Fröhlich, allein auf den BW90-Keeper zulaufend, unter diesem hindurch, zur 1:0-Führung (10.Min.) der Gäste. Die Gastgeber hielten weiterhin ihre Grundordnung ein und suchten eher die kontrollierte Offensive. Dabei tauchte vor der Halbzeit aber nur einmal ihr stabiler Sturmführer allein vor dem NSF-Goalie auf. Der allerdings den Handschuhträger aus spitzem Winkel nicht überwinden konnte. Für einen schönen Aufreger sorgte der Gäste-Goalie allerdings noch einmal selbst als er mit einem schlamperten Passversuch die Murmel direkt in des Gegners Beine buksierte, jene allerdings mit dieser Einladung nichts anzufangen wussten.

Die BW90ziger kamen zur zweiten Halbzeit mit viel Schwung aus der Kabine. Die Partie wurde allmählich körperbetonter. Das Spiel verlief vorwiegend zwischen den Strafräumen, denn beide Abwehrreihen waren sehr aufmerksam. In der 46. Minute zeigt dann ein BlauWeisser, dass auch mal der Schuss auf einen völlig zugestellten Strafraum Erfolg versprechend sein kann. Sein so trocken wie unsichtbar abgezogener 1:1-Ausgleich (46.Min.) lies den NSF-Goalie ziemlich unglücklich aussehen. Nur mit dem Pabst in der Tasche war der zu halten. Aber der Pabst sollte auch später noch eine Rolle spielen. Das Spiel wogte weiter hin und her, da kamen die Neuköllner zu einer Freistoß-Situation vor dem BlauWeissen Strafraum. Und wieder spielte NSF-Käpt´n Kippel den richtigen Ball auf den, in dieser Position eher selten aufkreuzenden, Sportfreund Lensinger, welcher das Spielgerät gegen die Laufrichtung aller BlauWeissen links unten, mit dem 2:1 (55.Min.) zur erneuten NSF-Führung in die Maschen setzte. Noch fünf Minuten auf der Uhr und es fing unvermittelt an zu brodeln an der Rathausritze. BW90 rannte nun an gegen die NSF-Abwehrformation und der besagte Pabst musste sich zwischenzeitlich ein blauweisses Shirt angezogen haben. Erst scheiterte Sportfreund Schirm nach einem abgefangenen Ball an der Torlatte der Gastgeber und die sich gleich darauf entwickelnde Folgechance verzog sein Sportkamerad Fröhlich, seitlich in der Luft liegend, denkbar knapp. Dann kam Sportfreund Schirm noch einmal zu einem Fernschuss gegen die, inklusive dem spielfreudigen Keeper, sehr weit aufgerückten BlauWeissen. Die Richtung des Balles stimmte, nur landete er leider auf und nicht im Tor. Dann kam die Schussminute. Die BlauWeissen Gastgeber hatten längst die Brechstange ausgepackt aber entscheidendes wollte einfach nicht gelingen. Aber halt. Einer ihrer Abwehrrecken erinnerte sich, dass Schüsse mitten durchs Gewühl auch helfen können. Und Recht hatte er. Seine Kirsche schlug hart und für einen Sonntagsschuss zwei Tage zu früh, im Neuköllner Dreiangel ein. Ohrenbetäubender Torjubel in der BW90-Gemeinde auf der einen Seite, NSF-Fassungslosigkeit auf der anderen Seite und ein darin fast untergehender Schlusspfiff waren die Folge.

Fazit … Die Sportfreunde präsentierten sich sehr konzentriert und Ballsicher bei den aufstrebenden BlauWeissen aus Mariendorf. Dessen wuchtigem Angriffsfußball widerstanden die Sportfreunde eindrucksvoll und setzten eigene sehenswerte Akzente. Trotzdem gelang nicht der erhoffte Sieg. Ein bisschen Fortune fehlte beim eigenen Abschluss und in der emotional aufgeheizten Schlussphase des Spiels, wo die Gastgeber auch gerne mal dem Schiedsrichter, überaus kreativ und außergewöhnlich lautstark alle möglichen Strafmaßnahmen vorschlugen, wie man die Sportfreunde maßregeln oder dezimieren könnte. Es bleibt abzuwarten, wie positiv sich diese intensive Art der Kommunikation mit Unparteiischen für die BlauWeissen aus Mariendorf im Laufe der Saison auswirken wird. Nach dem Spiel kochte allerdings alles ganz schnell wieder herunter und beide Teams trafen sich friedlich zu dritten Halbzeit bei geistigen Getränken und „Judith“ im BlauWeissCasino. Die nächste Aufgabe für die Sportfreunde steigt gleich nach dem Wochenende in Wartenberg. Für die südlichen Neuköllner praktisch am anderen Ende der Stadt im Norden Lichtenbergs. Auch dort hängen die Trauben hoch und Emotionen spielen ebenfalls eine gute Rolle. Und der WSV hat heuer einen guten Lauf. Man liegt auf Platz 4 in der Tabelle, hat die letzten vier Punktspiele allesamt gewonnen. Übrigens hat der WSV auch Blau-Weiss 90 an der Rathausritze geschlagen und ebenfalls Lichtenrade und Biesdorf. Alles Teams die man in der oberen Tabellenhälfte erwartet. Hier müssen die Sportfreunde genauso konzentriert-kompromisslos auftreten wie bei den BlauWeiss90zigern. Da führt kein Weg daran vorbei.                      MiMu