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NSF gewinnt ein Spiel aber verliert einen Kameraden

Die Sportfreunde rangen mit der Frage ob dieses Punktspiel stattfinden sollte. Am Tage zuvor hatte die gute Seele des Teams, nein aller Neuköllner Sportfreunde, Peter Schurig, nach hartem Kampf mit einem heimtückischen Gegner, für immer seine Augen geschlossen. Aber das Team hatte sich letztlich für die Durchführung der Partie entschieden. Bilder des schmerzlich vermissten Sportfreundes standen in der Kabine. Hatte er doch bis zuletzt die vielen unbeliebten administrativen Aufgaben vor, während und nach dem Spiel souverän gemanagt. Und nach einer hochemotionalen Ansprache Käpt´n Kippel´s betraten die mit Trauerflor bekleideten Sportfreunde das Spielfeld. Bevor der Ball ins rollen kam, bat der Schiedsrichter noch rings um den Mittelkreis herum um eine lange lange Schweigeminute mit allen Neuköllner Spielern, Offiziellen, Fans und den Gästen aus Reinickendorf. Ein sehr schönes Bild zu Ehren Peters.

Dann aber ging es auch schon los. Die Sportfreunde begannen sehr konzentriert gegen personell gut besetzte Füchse. Und früh kamen die Gastgeber durch einen Freistoß zu einer ersten Gelegenheit. Allerdings drohte allen Gegnern bei Neuköllner Freistößen bisher selten Gefahr. Doch diesmal war alles anders. Steppel Vogel tippte den Ball nur kurz an und Irrwisch Gienapp jagte die Kugel schurgerade zur 1:0-Führung (4.Minute) in den langen Dreiangel der Füchse. Ganz Reinickendorf sah dem Flugobjekt bis zu seinem Einschlag fasziniert hinterher. Die sich nun ergebenden Feldvorteile der Gastgeber führten aber zunächst nicht zu zwingenden Torchancen. Hier sahen die gefährlich konternden Füchse besser aus. Mit geschicktem Kurzpassspiel kamen sie zu drei aussichtreichen Abschlüssen, die jedoch vom NSF-Goalie allesamt mit Hand und Fuß unschädlich gemacht werden konnten. Davon stand einmal sogar ein Fuchs völlig blank vor der NSF-Kiste. Davon wenig beeindruckt begaben sich die Sportfreunde anschließend auf die Suche nach dem 2:0. Und in der 20. Minute war es endlich so weit. Käpt´n Kippel hatte Steppel Vogel einen Zuckerpass in den Lauf gespielt, welchen dieser aus vollem Lauf und in perfektem Bewegungsablauf über den ihm entgegenstürzenden Füchse-Keeper ins Tor lupfte. Aus mach Live-Übertragung im TV wurden schon weit weniger kunstvolle Aktionen dermaßen enthusiastisch gefeiert, dass man schon Angst um die Gesundheit dieser Fach-Kommentatoren haben musste. Hier hätten solche TV-Flöten vermutlich ihr Bewusstsein verloren. Anschließend waren die Füchse zwar um eine Antwort bemüht. Aber auch ein halbhoher Versuch, in eine der Neuköllner Torecken, blieb an deren Goalie-Handschuhen kleben. Dann kam der Halbzeitpfiff und es erfolgte eine weitere emotionale Pausenansprache in der Neuköllner Mannschaftskabine.

Nach dem Wiederanpfiff wurden die Füchse etwas offensiver und NSF kam selbst zu Konterchancen. Ralle Fröhlich hatte für seine Roten die Chance zur frühen Entscheidung aber scheiterte aussichtsreich am Reinickendorfer Torpfosten. Dann kam es zu einer Ecke der Füchse, die flach vor das Neuköllner Tor geschlagen, alle passierte. Fast alle. Steppel Vogel hatte sich im NSF-Strafraum verlaufen und ein nervöses Füßchen. Von dort gelangte die Murmel zum 2:1-Anschusstreffer (38.Min.) in den eigenen Neuköllner Tormaschen. Nun witterten die Füchse abendliche Morgenluft. Einen Schuss Richtung linkem Dreiangel (gehalten) und eine stramme Eingabe vor das Neuköllner Tor (Fußabwehr), dann hatten die Füchse ihre Zeit gehabt. NSF dagegen hatte noch eine Antwort auf Lager. Denn Steppel Vogel war an einem versöhnlichen Abschluss des Abends interessiert. Einen von den Abwehrstrategen Tommy Schirm und Bodo Lensinger vorzüglich initiierten Konterzug lies Bello Baeskow pfiffig passieren und die Bahn war frei für Sportfreund Vogel. Er lies sich mit Ball am Fuß weder von einem Gegenspieler, noch vom Füchse-Keeper aufhalten und netzte zum 3:1-Endstand (58.Min.) ein. Mehr spielte sich nicht mehr ab.

Fazit … Die Sportfreunde hatten einen schweren Spieltag vor sich. Der schmerzliche Verlust eines wichtigen Sportkameraden lies einen ungewissen Spielausgang vermuten. Doch das Team schöpfte auch Kraft und Spirit aus den positiven Erinnerungen an ihren Peter und holte die drei Punkte für sich und das Ziel, die Titelverteidigung. An diesem Abend sind die Sportfreunde noch einmal dichter zusammen gerückt!                     MM