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NSF unterliegt unglücklich

Zwei konzentrierte Abwehrreihen waren von Beginn an darauf aus fehlerlos durch den Abend zu kommen und vielleicht mit nur einem Tor drei Punkte einzufahren. Tendenziell nahmen beide Teams die üblich verteilten Rollen ein. Staaken wollte kontern. Neukölln nahm die offensive Rolle nur bedingt an und drückte nicht vehement auf den schnellen Torerfolg. Ballkontrolle und nur der Erfolg versprechende Torabschluss waren die Maxime. So spielte sich die Partie vorwiegend zwischen den Strafräumen ab. Die wenigen Torschüsse wurden entweder von den Abwehrspielern beider Teams geblockt oder abgelaufen. Was dennoch durchkam wurde sichere Beute der jeweiligen Handschuhträger bzw. neben und über die Tore gelenkt. Einen Vorfall im Staakener Strafraum gab es jedoch Mitte der ersten Halbzeit in dessen Folge der NSF-Sturmführer Ralle Fröhlich glatt von den Beinen geholt wurde. Mit nicht enden wollender Fantasie verlegte der Pfeifenmann, alle Begrenzungshütchen außer Acht lassend, den Tatort aus dem Strafrechteck heraus. So endete die erste Halbzeit torlos und es blieb genügend Spannung für die zweite Spielhälfte übrig.

Und schon kurz nach Wiederanpfiff wurde der eigentlich seltener den Vorwärtsgang einlegende NSF´ler Lensinger an der Staakener Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Ob der Tatort vor, auf oder hinter der Strafraumgrenze lag, war nicht so leicht zu entscheiden. Der Ersatzschiedsrichter aus der Staakener Nachbarschaft verlegte den Tatort unter lautstarkem Protest der Gastgeber in den Strafraum und ein Strafstoß (Konzession der ersten Halbzeit wegen?) für die Sportfreunde fiel an. Diese nagelte Neuköllns Schirmi Schirm zur 1:0-Führung (35.Min.) der Gäste in die Staakener Maschen. Fünf Minuten später schwebte dann ein Staakener im Neuköllner Strafraum nach Ballverlust zu Boden. NSF-Strafstoßschütze Schirm war einerseits an der Staakener Balltrennung aktiv beteiligt und ebenfalls noch am Boden. Sein noch lang ausgestrecktes Bein wurde vom schlitzohrig aufstehenden Staakener Stürmer als Stolperstelle ausgemacht und gewinnbringend verwertet. Der zweite Strafstoß wurde gegeben und die nächste Konzessionsentscheidung perfekt. Staakens Strafstoßschütze entschied im Kopf anders als es sein Schussbein umsetzte und es stand 1:1 (40.Min.). Die Gastgeber bekamen nun Aufwind, während die Sportfreunde im Vorwärtsspiel zunehmend leichte Ballverluste sowie gefährliche Situationen vor dem eigenen Tor fabrizierten. Den größten Lapsus erlaubten sich die Neuköllner allerdings bei einem eigenen Konter in Überzahl, der mit einem überhasteten Torschuss direkt auf den Staakener Keeper, verplempert wurde sowie einen Staakener Gegenzug regelrecht provozierte. Hier waren nun die Gastgeber in Überzahl. Allerdings war auch diesmal nicht die gepflegte Kombination das Mittel der Wahl, sondern der glückliche 2:1-Torschuss (50.Min.) des SCS-Sturmführers, durch die Beine seines Neuköllner Gegenspielers direkt in die lange Torecke der Gäste. Da hing der Staakener Himmel voller Geigen. Den sich anschließenden Gegenangriffen der Sportfreunde fehlte die Genauigkeit, die Kraft lies nach und der Ärger über die eigenen Unzulänglichkeiten brach sich verbal teilweise Bahn. Ein finaler SCS-Konter hätte noch zur Erhöhung der Gastgeber-Führung führen können als einer der ihren alleine auf den NSF-Goalie zulaufen durfte. Letzt Genannter zeigte sich beim Kampf um den Ball ziemlich kompromisslos und hätte sich über einen Strafstoß gegen sich nicht wundern brauchen. Doch der Schiri lies so kurz vor dem Ende der Partie Gnade vor Recht ergehen und die Gastgeberproteste ebbten sogleich nach dem Schlusspfiff wieder ab.

Fazit … Unglücklicher konnte diese Niederlage kaum ausfallen. Den Blattschuss praktisch schon selbst vor Augen, wurde er vermasselt und dem Gegner im Gegenzug einer geschenkt, der diesen auch nicht ausließ. Ein Remis aus Neuköllner Sicht wäre das durchaus angemessene Endergebnis gewesen. Beide Teams hatten vergleichbare Chancen, bekamen gleichbar diskutable Neunmeter zugesprochen und die Sportfreunde hatten sogar etwas mehr Ballbesitz. Aber so sei es.

Als nächstes gibt es aufgrund eines Freiloses eine spielfreie Qualifikationspokalspielrunde. Danach dürfen die Sportfreunde beim vermeintlichen Titelfavoriten der Saison 2016/17, SpVgg Blau-Weiß 90 antreten. Aktuell schon auf Platz 1 nach zwei glatten Siegen und einem Torverhältnis von 12:2. Klar dass sich die Sportfreunde an der Rathausstraße warm anziehen können. Ohne heftige Gegenwehr ist dort nichts zu ernten.                MiMu