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NSF unterliegt nach leblosem Sommerfußball

Die Sonne schien, der Rasen war gut gewässert, wie auch die Wassereimer am Spielfeldrand. Für Männer um die Fuffzig eine nicht zu unterschätzende Gesundheitsmaßnahme J. Bei den Sportfreunden hatten sich nach dem Pokalsieg fünf Helden in den Urlaub verabschiedet und wurden aus dem großen Spielerreservoir der zuletzt nicht so häufig zum Einsatz gekommenen Akteure sowie dem urlaubserholten Spiritus Rector bzw. Käpt´n Kippel adäquat ersetzt. Die Staakener Gäste dagegen reisten zwar ohne große Illusionen an, waren aber trotzdem nicht gewillt irgendwas ab zu schenken. Das zeigten sie auch von Beginn an und ließen kaum eine Chance der Gastgeber zustande kommen. Die Sportfreunde spielten und spielten, fanden aber keine Lücken im engmaschigen Abwehrgefüge der Spandauer Gäste. Nur einige Fernschüsse der kamen zustande. Aber das nötige Zielwasser hatte keiner getrunken. So lernte der Staakener Keeper Meter um Meter der Heckenlandschaft hinter seinem Tor genauestens kennen, beim Suchen der darin verirrten NSF-Schussergebnisse. Die Gäste sorgten mit ihren geringeren Spielanteilen für erheblich mehr Aufregung vor dem Neuköllner Tor. Eine vor den zweiten Torpfosten der Gastgeber gezogene Flanke verfehlte ein Staakener nur denkbar knapp. Des Weiteren konnte ein strammer Querschuss des Gästestürmers mit der futuristischsten Frisur vom NSF-Goalie nur knapp über Dreiangel gelenkt werden. Ebenso musste er, bei einem flachen Strahl aus kurzer Distanz, die Kugel um den Pfosten lenken. Kurz vor der Pause hatten die Sportfreunde aber doch noch die Chance zur Führung. Im Getümmel vor dem Staakener Tor piekte Steppel Vogel die Murmel aus kurzer Entfernung in Richtung 1:0 aber der Gäste-Keeper konnte noch so eben per Fußabwehr klären.

In der Halbzeitpause hatten die Gastgeber nun die Zeit sich Besseres vorzunehmen. Irgendwie war die Kabinenatmosphäre aber weniger Spannungsgeladen als sonst. Und kurz nach dem Wiederanpfiff kamen die Staakener gleich mal zu einem schönen Konter gegen die unnötig weit aufgerückte Neuköllner Abwehr. In dessen Folge durfte der lang aufgeschossene SCS-Käpt´n allein auf den NSF-Goalie zulaufen und den Ball in die lange Ecke zu 1:0-Gästeführung einschieben. Natürlich stand, aus Neuköllner Sicht, der Innenpfosten unnötigerweise mal wieder Pate für das gegnerische Team. Verlieren wollten die Neuköllner Pokalhelden aber nicht und nahmen die Verfolgungsjagt auf den Ausgleich sofort auf. Jedoch blieb zunächst alles beim Alten. Die Neuköllner Zielkoordinaten stimmten nicht, Staakener Abwehrbeine standen im Wege und die zündenden Ideen fehlten fast gänzlich. Doch da, plötzlich ein Licht am Horizont. Bello Baeskow spielte den Doppelpass mit Vögelchen Vogel und der machte das Körbchen zum 1:1. Dabei knickte der Staakener Keeper auch noch unglücklich um und war nur noch bedingt einsatzfähig. Einen Nutzen konnten die Roten daraus jedoch nicht ziehen. Ganz im Gegenteil. Die Gäste gingen nach einer Ecke erneut in Führung. Was war geschehen? Vor der Ecke hatten alle Sportfreunde ihre Gegenspieler fest im Griff. Kaum war die Ecke ausgeführt, schalteten die Roten blitzschnell auf Raumdeckung. Ein Staakener Stürmer durfte aus kurzer Entfernung per Kopfball in „Kniehöhe“ einnetzen. Der NSF-Goalie war zwar noch dran aber eine neue Torlinientechnik war hier nicht von Nöten. Das Runde wurde fachgerecht im Eckigen untergebracht. 2:1 stand es nun für die abstiegsbedrohten Staakener. Das wollten die Sportfreunde jedoch auch nicht auf sich sitzen lassen und versuchten wieder auszugleichen. Aber das alte Neuköllner Abschlussleid blieb ihnen treu. Dagegen hätten die Staakener gegen immer unkontrollierter anlaufende Sportfreunde das Spiel vorzeitig entscheiden können, gar müssen. So einige gefährliche Konter gaben ihnen dazu gute Schussgelegenheiten, die allerdings entweder im Gebüsch hinter dem Gastgebertor, in den Fanghandschuhen des NSF-Goalies landeten oder per Fußabwehr geklärt werden konnten. Die Schlussworte hatten dann aber doch noch die Roten. Erst knallte Bello Baeskow den Ball aus kurzer Entfernung über das Staakener Tor, dann hatten die Sportfreunde Vogel und Knuth die Doppelchance zum Ausgleich. Aber auch sie trafen einfach die Hütte nicht mehr. Letzte Bälle wurden dem lädierten SCS-Keeper direkt in die Handschuhe geflankt, dann blies der angenehm unauffällige Schiri die durchgehend faire Begegnung ab. Viel Luft zum Jubeln hatten die Staakener Double-Sieger-Besieger nicht. Zu kraftraubend war die zuvor, sich immer mehr, zuspitzende Abwehrschlacht. Dagegen wollten die bedröppelten Sportfreunde nur noch den Platz abbauen und ganz schnell zur Trostgetränkeausgabe. Nun stehen für die Sportfreunde noch zwei letzte Punktspiele an. Es bleibt aus Neuköllner Sicht nur zu hoffen, dass sich die sich andeutende „Die-Luft-ist-raus-Atmosphäre“ nicht weiter ausbreitet.               MM