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NSF schießt keine Tore mehr

Beide Teams tasteten sich in die Partie. Den Ball sahen die zahlreich erschienen Zuschauer, vielleicht knapp einhundert Interessierte des gepflegten Ü50-Fussballs, sahen in erster Linie ein Spiel zwischen den Strafräumen. Bis die 9. Minute anbrach und Sportspinne Lensinger im Zweikampf mit seinem Köpenicker Gegenspieler das Gleichgewicht verlor und der Gästestürmer, nun mit leichtem Vorsprung, den Ball glücklich am herausstürzenden NSF-Goalie vorbei zur 0:1-Führung spitzelte. Eine äußerst unglückliche Szene für die konzentriert gestarteten Sportfreunde, die jedoch in der Folge gute Chancen herausarbeiteten. Gegen die sich zurück ziehenden Gäste traf ziemlich aussichtsreich zuerst Neukölln´s Käpt´n Vogel, allein vor der SSV-Kiste, aus der Drehung den Ball nicht, dann setzte Tobi Tobias seinen Ball über die Querlatte und Speedy Gienapp verfehlte die Hütte gleich zweimal nur knapp als er im Robben-Style Richtung Strafraumgrenze abbog. Allerdings Neuköllns guter Goalgetter Knuthe hatte den SSV-Keeper einmal völlig frei vor sich, schoss ihm den Ball dann aber leider nur auf den Pelz und es blieb für die Sportfreunde beim unglücklichen 0:1-Rückstand. Köpenicks Kicker erarbeiteten sich nur noch eine Fernschusschance, die dem NSF-Goalie jedoch vor keine große Aufgabe stellte. Dann war die Halbzeitpause erreicht und die Neuköllner Sportfreunde wurden mit launigen Worten von Teamleiter Theurer sowie mit mutigem Gruppen-Mut-Mach-Gebrüll in die zweite Halbzeit geschickt.

Leider blieb schon ein Sportfreund mit ´ner Zerrung in der Kabine. Das bis dahin perfekt agierende Abwehrschiff Gohlke war muskulär Manövrierunfähig geworden. Das Spiel blieb spannend, wobei die Offensivaktionen der Sportfreunde sich immer schwieriger gestalteten. Die Gäste standen gut hinten drin und setzten nun ganz auf Konter. Zu Recht, wie sich in der 41. Minute zeigte. Ein Köpenicker setzte sich an der NSF-Strafraumgrenze noch nicht einmal richtig durch gegen seinen Neuköllner Widerpart, schoss aber den Ball platziert zum 0:2 in die lange Torecke der Sportfreunde. Das Spiel war aber noch nicht zu ende und Tobi Tobias bekam drei Gelegenheiten zum Einnageln. Einen drosch er über die Latte, den anderen ins kurze Außennetz des SSV-Tores und in einer dritten Szene traf er allein vorm Tor aus der Drehung den Ball nicht. Die Gastgeber schluckten nun noch den einen oder anderen Konter. Köpenick fehlte nur aber auch langsam die Konzentration bzw. Kraft für den genauen Durchsteckpass. Einmal tauchte dann aber doch noch einer vor dem NSF-Goalie auf, letzter konnte aber stellungssicher parieren. Das letzte Wort hatte dann trotzdem nochmal die Gäste. Wieder ein Konter und wieder einmal durfte ein Köpenicker allein auf das Neuköllner Tor zulaufen und den Ball zielsicher am NSF-Goalie vorbei zum spielentscheidenden 0:3 (58.Min.) einschieben. Der Abpfiff kam den desillusionierten Sportfreunden wie eine Erlösung vor. Wieder einmal ein Spiel, das überwiegend bestimmt wurde aber die Torausbeute völlig ausblieb. So kann kein Spiel gewonnen werden.

Fazit … Die Sportfreunde schnupperten schon wieder am Finaleinzug und ein Sieg war, gemessen an den Spielanteilen und der Chancenanzahl, sehr gut möglich. Der Unterschied zu den stabilen und solide agierenden Köpenickern, zeigte sich vor dem jeweils gegnerischen Tor. Während die Gäste konzentriert, unaufgeregt ganz viel aus wenigen Chancen heraus holten, sprich drei Tore erzielten, verplemperten die Sportfreunde ihre guten Gelegenheiten verschwenderisch. Sie zeigten sich als vorbildliche Gastgeber und schenkten dem SSV die Chance ihren Pokalerfolg der Vorsaison zu verteidigen. Vermutlich haben diese im Neuköllner Halbfinale die schwerste Hürde schon aus dem Weg geräumt.

Nun kommt im vorletzten Punktspiel die Zweite der großen Hertha an die Silbersteinstraße. Vermutlich angereichert mit einigen Spielern aus der Ersten. Schließlich sollen noch ordentlich Punkte gegen den Abstieg eingefahren werden. Und der Neuköllner Naturrasen erwies sich in den letzten Spielzeiten für die Blauweissen als äußerst ertragreich. Die Sportfreunde dagegen können auf ihrem Platz wohl kaum noch von einem Heimvorteil sprechen. Einen Sieg gab es in diesem Jahr dort übrigens überhaupt noch nicht.              MiMu